Währungsreform durch die Corona Krise?

Die letzte Währungsreform hat vor genau 72 Jahre stattgefunden.
Auch wenn es noch ein paar Deutsche geben wird, die zum damaligen
Zeit bereits auf der Welt waren, so werden diese nur noch wenige
Erinnerungen an die drastischen Folgen haben. 1948, das Jahr der
letzten großen Währungsreform, war auch das Jahr, in dem die D-Mark
eingeführt wurde.
Zuvor gab es eine Währungsreform im Jahr 1923. 25 Jahre zuvor, zu
Zeiten der Weimarer Republik, war die Währungsreform die
Antwort auf
die Hyperinflation,
verursacht durch die horrenden Reparationszahlungen des Ersten Weltkriegs.
Denn Deutschland gehörte zu den Kriegsverlierern - und wurde somit
zur Kasse gebeten. Hajalmar Schacht gelang es, ein System zu schaffen,
das nicht nur für Jahrzehnte hielt, sondern letztlich auch dafür
sorgte, mit Einführung der Rentenmark für eine Stabilisation zu
sorgen.
Jetzt könnte man natürlich behaupten, die letzte große Währungsreform
sei nicht in Verbindung mit der D-Mark zu bringen, denn letztlich
wurde die Währung vor ein paar Jahren vom Euro abgelöst. Denn natürlich
wirkte der Euro auch inflationär, wobei es doch ein paar wesentliche
Unterschiede im Vergleich zu einer „richtigen“ Währungsreform gegeben
hat. Denn in der Regel wird eine Währungsreform dann geplant, wenn
die Kaufkraft kurz vor ihrer Entwertung steht - das heißt, Währungsreformen
werden oft als letzte Möglichkeit wahrgenommen, um nicht komplett
ins Chaos zu stürzen.
Einige Schäden sind irreparabel
Jetzt könnte das Coronavirus für eine neuerliche Währungsreform
sorgen. Zumindest glauben das besonders pessimistisch eingestellte
Experten. Letztlich wurde die gesamte Weltwirtschaft hinuntergefahren
- und das hat die Schuldenlast in die Höhe getrieben. Sozusagen
könnte man jetzt die Behauptung aufstellen, Deutschland - und der
Rest der Welt - befindet sich im selbstgewählten Freitod des klassischen
Kreditsystems. Man läuft sozusagen mit Anlauf auf die Klippe zu
und ist bereit runterzuspringen. Das ist auch der Grund, warum sich
immer mehr Menschen mit der Frage befassen,
wie man Bitcoin
kaufen kann.
Doch es gibt nicht nur pessimistische Experten. So gibt es auch
die Meinung, wenn bis zum Sommer die Weltwirtschaft wieder läuft,
dann sind die wirtschaftlichen Schäden sehr wohl reparabel. Doch
noch ist man weit davon entfernt, die Wirtschaft wieder auf dieselbe
Ebene wie vor der Coronavirus-Pandemie zu bringen. Auch wenn die
Infektionszahlen rückläufig sind, so befürchten viele Ärzte eine
„zweite Welle“, die im Herbst für einen neuerlichen Stillstand sorgen
könnte. Auch die „spanische Grippe“ kam zurück - und hat im Zuge
der zweiten Welle für noch mehr Todesopfer gesorgt.
Genau deshalb wäre es wohl fatal, schon jetzt Entwarnung zu geben
und zu meinen, man würde sich wieder auf den Weg in die altbekannte
Normalität befinden. Doch man muss einen Mittelweg finden. Je länger
die Läden geschlossen bleiben, umso höher wird der Schaden ausfallen
- und nicht jeder Schaden, der der Wirtschaft angerichtet wird,
kann innerhalb von wenigen Wochen saniert werden. Je stärker die
Schäden ausfallen, umso schneller wird über eine Währungsreform
diskutiert werden müssen.
Folgt jetzt der Crash?

Eurobonds wären
eine Möglichkeit,
damit man einen Zusammenbruch des Euro verhindern könnte - mitunter
gibt es auch den einen oder anderen Experten, der meint, damit würde
man nur den Zusammenbruch vertagen, denn das Ende des Systems stehe
bereits fest. Die Frage, die man sich stellt, ist nur jene, wann
es soweit sein wird. Und man könnte meinen, schon die ersten Zeichen
erkennen zu können - so hat die Ratingagentur Fitch die Bonitätseinstufungen
Maltas wie Portugals von „positiv“ auf „stabil“ gesenkt. Besonders
hart wird es hier vor allem Spanien wie Italien treffen. Denn hier
gab es schon vor der Coronakrise das eine oder andere Finanzproblem.
Letztlich bleibt vielen Regierungen die Wahl zwischen - um die Wortwahl
der heutigen Zeit anzupassen - Pest und Cholera. Das heißt, entweder
schirmt man die Bürger weiterhin ab und akzeptiert den Bankrott
des uns bekannten Kreditsystems oder man entscheidet sich für eine
Art Herdenimmunität, muss aber sodann Hunderttausende Tote „akzeptieren“.
Bleibt am Ende nur die Hoffnung, dass man so schnell wie möglich
einen Impfstoff findet, um das Coronavirus unter Kontrolle zu bekommen.
Bilder:
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