DeiFin – Die Finanzseite

Home Zurück Feedback Inhalt Impressum Suchen Danke Datenschutz

     Thema: Web3

Futures
Optionen
Hedging
Märkte
Themen
Bücher
Rat und Tipps
Glossar
Links

 

 

 

   Das Web3 und seine Finanzinstrumente

I. Was ist das Web3?

In der sich mit geradezu unbändiger Entwurfsgeschwindigkeit laufend fortentwickelnden Technologie- und Finanzlandschaft finden auch die mit dem von Web3 verfolgten Bestrebungen in Kreisen der Geldanleger mehr und mehr Geschmack und gelangen auch sonst weithin zu immer höherer Geltung. So vermochte das Web3 im allerjüngsten Zeitabschnitt an äußerem Umfang und innerer Bedeutung für das große Finanzgewerbe stetig zu wachsen. Web3 betritt dabei ganz neue Wege, wodurch es uns allen einen Einblick verschafft in das nächste Zeitalter des Internets. Näher kennzeichnen lässt es sich durch dreierlei Kernbestandteile: nämlich a.) durch die über das ganze Erdenrund verteilten Netzwerke, worin es sich verbreitet, wobei diese b.) gleichermaßen allesamt gestützt sind auf die sogenannte Blockchain-Technologie und c.) gesichert werden durch eigene kryptographische Protokolle. – Im Folgenden sei die Wirkungsweite von Web3 im Umgang mit Finanzinstrumenten genauer zu untersuchen und darzulegen, bis zu welchem Grad es diesem gelingen könnte, die herkömmliche Finanz- und Bankenwelt in ihrem Aufbau und inneren Wesen zu erneuern, nach Möglichkeit zu verbessern, und inwiefern es das Zeug dazu hat, Veränderungen hervorzubringen, wie jeder Einzelne zukünftig mit Finanzdienstleistungen umzugehen pflegt. Anhand der Untersuchung der Haupteigenschaften von Web3, mit Einschluss dezentraler Finanzen (DeFi), "intelligenter Verträge" und Kryptowährungen, soll überdies nachstehend helleres Licht auf die durchschlagende Gestaltungskraft von Web3 im Bereich der Finanzinstrumente geworfen werden.

Für das gegenwärtig neu aufkommende Zeitalter des Internets mitsamt seinen eigenartigen Finanzinstrumenten wurde der Sammelname Web3 geprägt. Zunächst kurz zur Begriffsfeststellung: Web3 richtet sein Hauptaugenmerk auf die allernächste Zukunft des Internets, wo es nebst den so benannten Smart Contracts auf das ganze Netz ausgeteilte Anwendungen (dApps) neuen Ursprungs geben wird, die sämtlich dadurch gekennzeichnet sind, dass sie auf der Blockchain-Technologie – d.i. auf einem breit verteilten Buchungssystem von verschlüsselten Datenbanken für elektronische Vermögenswerte – fußen. Im Gegensatz zum heutigen Web2, das allergrößtenteils zentralisiert ist und von einigen wenigen überstaatlichen Einrichtungen oder übergeordneten Behörden sowie verschiedenen technischen Anstalten getragen und überwacht wird, ermöglicht Web3 eine Art Demokratisierung des Netzes, indem es die üblichen Zwischenstellen umgeht und somit seinen Benutzern mehr Macht über ihre persönlichen Daten wie auch über die einzelnen von ihnen online ausgerichteten Betätigungen einräumt.

Web3 zeichnet sich demnach durch drei Hauptbestandteile aus: Dezentralisierung (= Entmittung), Interoperabilität (= Mitwirkung aller), sowie Benutzersouveränität (= weitgehende Unabhängigkeit eines jeden). Durch die äußere Verteilung der wichtigsten Schaltkreise auf verschiedene Arbeitsstellen und Bereiche innerhalb des Netzes wird sichergestellt, dass keine einzelne Unternehmung oder Körperschaft die letzte Gewalt über das ganze Netzwerk erhält, womit es aus sich selbst heraus widerstandsfähiger gegen Einschränkung der Redefreiheit, Überwachung von Meinungsäußerungen und sonstige Schaden bringende einseitige Beeinflussung wird. Durch das Zusammenwirken unterschiedlichster Netzwerke und Verfahrensarten (Interoperabilität) können Plattformen verschiedenster Bauart, dApps mit einbezogen, nahtlos miteinander in Verbindung treten und untereinander Daten austauschen. Die Benutzersouveränität erlaubt es hierbei Einzelpersonen, mittels kryptographischer Schlüssel das ganze Eigentum sowie die vollständige Gewalt über ihre persönlichen Daten und digitalen Vermögenswerte zu wahren. Web3 drängt darauf hin, eine durchsichtigere, sicherere und beständigere Umgebung im Verkehr mit dem Internet und seinen Anwendungen zu schaffen, und ferner nicht nur die technologische Infrastruktur, sondern auch wesentliche Finanzvehikel, mit Inbegriff der Kryptowährungen und dezentralen Finanzen (DeFi), von Grund aus zu erneuern und zu verbessern.

Auch ist die allgemeine Stellung der neuerstandenen Finanzinstrumente des Web3 schon heute nicht zu unterschätzen. Diese noch taufrische Technologie ist im Begriffe, die Art und Weise, wie Finanztransaktionen und Investitionen durchgeführt werden können grundlegend zu verändern, indem sie für Dezentralisierung, Durchsichtigkeit und Offenheit sorgt wie nie zuvor. Neue, Aufsehen erregende Verkehrsmittel, so etwa die Kryptowährungen Bitcoin* und Ethereum, sind Beispiele für Finanzinstrumente, die grenzenlose Peer-to-Peer-Transaktionen ermöglichen, ohne dass Zwischenhändler, wie Banken, Makler usw. es sind, erfordert werden. Smart Contracts, die ebenfalls auf der Blockchain-Technologie gründen, sind ein weiterer wichtiger Baustein im Web3. Diese selbstausführenden Verträge erleichtern nicht nur die Automatisierung und Durchsetzung von Vereinbarungen, sondern machen auch die altüberkommenen Rechtsrahmen überflüssig. Insgesamt ermöglichen die Finanzinstrumente im Web3 Einzelpersonen und Unternehmungen eine verbesserte Ausübung ihrer Geschäftstätigkeiten und fördern auf diese Weise nicht nur weitere Neueinrichtungen, sondern erhöhen auch das Leistungsvermögen inmitten der digitalen Wirtschaft nach allen Richtungen.

[* Technisch gesehen, finden sich Kryptowährungen wie Bitcoin lediglich auf einer Blockchain vor – d.i. eine ganz bestimmte mathematische Gleichung, weit verteilt auf verschiedenen Rechnern rund um den Erdkreis.]

 CashPlus

Eines der Hauptmerkmale von Web3 und seinen Finanzinstrumenten ist die gegebene Möglichkeit, Finanzabschlüsse auf verschiedene Bereiche oder verschiedene Plätze zu verteilen. Das Finanzgefüge alten Herkommens dagegen ist unverkennbar zentralisiert, wobei Banken und andere Finanzintermediäre notwendig als Vermittler für die einzelnen Geschäfte auftreten. Diese zentralisierte Gestaltung schränkt nicht nur den Zugang zu Finanzdienstleistungen ein und steigert zugleich die Kosten des Verkehrs, sondern bringt auch erhöhte Gefahren mit sich, so etwa die von Betrug und einer umfassenden Zensur. Im Gegensatz dazu durchbricht Web3 diesen Zwang und bietet eine entflochtene Infrastruktur, in der Geschäfte kostensparend unmittelbar zwischen den Vertragsteilen besorgt werden können, ohne dass irgendwelche Zwischenhändler erforderlich sind. Dies gestattet insbesondere eine stärkere Mitwirkung Einzelner, da jeder, der mit einer Internetverbindung ausgerüstet ist, grundsätzlich am gesamten Finanzsystem teilzunehmen befähigt ist. Darüber hinaus sorgt der Gebrauch der Blockchain-Technologie im Web3 für mehr Durchsicht und Beständigkeit, wodurch die Gefährdung durch Betrug und sonstige bisher häufig begegnende Spiegelfechtereien bei der Abwicklung von Finanzgeschäften merklich vermindert wird.

II. Übersicht über Web3-Finanzinstrumente

Mit zu den beliebtesten Web3-Anwendungen gehören die schon erwähnten jüngsten Schöpfungen Decentralized Finance (DeFi)-Protokolle und die Non-Fungible Tokens (NFTs), die geradezu eine neue Stufe in der Entwicklung der Finanzinstrumente bezeichnen. Sämtliche DeFi-Protokolle erlauben es ihren Benutzern, an den verschiedensten Finanzbetätigungen, wie etwa an einer Kreditvergabe, Kreditaufnahme oder dem Verdienen von Zinsen, teilzunehmen, ohne dabei auf altgeläufige Vermittler, wie Banken, Broker und andere Finanzmakler, angewiesen zu sein. Diese Protokolle nutzen sogenannte intelligente Verträge, um einzelne Geschäftsabschlüsse zu verselbständigen, aber auch, um eine über allem stehende Behörde überflüssig zu machen, was in letzter Stelle zu mehr Klarheit und Durchsichtigkeit sowie zu größerem Leistungsvermögen führt. NFTs hingegen sind einzigartige, unteilbare digitale Vermögenswerte, die das Eigentum an einem bestimmten Gegenstand körperlichen oder geistigen Inhalts vertreten. Sie erfreuen sich besonders im Kunst- und Spielgewerbe (Gaming) großer Beliebtheit, da sie für die Urheber die Zumessung und Zuteilung eines Geldwertes (Monetarisierung) für ihrer Werke auf bequweme Weise zulassen und den Sammlern eine neue Form des Eigentums digitaler Art bieten.

Dezentrale Finanzierung (DeFi)

Decentralized Finance (DeFi) bietet alle Voraussetzungen, sich zu einer wahrhaft bahnbrechenden, den Forderungen der Gegenwart genügenden Einrichtung im Bereich der Online-Finanzgeschäfte zu entwickeln. Durch Verwendung der Blockchain-Technologie wirkt DeFi darauf hin, die Notwendigkeit von Maklern und sonstigen Vermittlern überflüssig zu machen und den Benutzern die unmittelbare Gewalt über ihre digitalen Vermögenswerte zu verschaffen. Dieser richtungweisende Ansatz eröffnet eine Welt voll neuer Zukunftsmöglichkeiten, in der unabhängig arbeitende, dezentral angeordnete Börsen, Kreditplattformen und Liquiditätspools zu Schlüsselbestandteilen des DeFi-Systems werden. Darüber hinaus spielen intelligente Verträge eine entscheidende Rolle sowohl bei der Verselbständigung als auch bei der Ausführung von Geschäftsabschlüssen, ohne dabei auf angestammte Institutionen angewiesen zu sein. Andererseits ist nicht zu verkennen, dass DeFi zwar eine ganze Reihe neuartiger Lösungen bietet, mitunter aber gewisse Gefahren birgt, so etwa mögliche Schwachstellen in Smart Contracts oder mangelnde obrigkeitliche Aufsicht. Da zurzeit DeFi noch immer weiter wächst, ist es unerlässlich, schon jetzt handfeste Sicherheitsvorkehrungen und zukunftsbeständige Regelungen einzuführen, um auf diese Weise auch für die langfristige Lebensfähigkeit und Zugfestigkeit unserer im Wandel befindlichen Finanzlandschaft zu sorgen.

 

Definition und Eigenschaften von DeFi

DeFi, kurz für Decentralized Finance, dt. "nicht ortsgebundene Geldgeschäfte", bezieht sich auf ein auf der Blockchain-Technologie gründendes Finanzgeflecht, das darauf abzielt, ohne herkömmliche in der Mitte stehender (zentralisierter) Finanzmittler (Intermediäre) auszukommen. Es umfasst eine Reihe durch dieses weitverzweigte Gefüge hindurch verteilter Anwendungen (DApps) und Finanzinstrumente, die darauf ausgelegt sind, Benutzern auf der ganzen Welt in Eigenverantwortung offene, für jedermann durchsichtige Finanzdienstleistungen bereitzustellen. Zu den Hauptmerkmalen von DeFi gehören demnach erstens seine dezentrale Beschaffenheit, welche die Notwendigkeit von Vermittlern überflüssig macht, und zweitens Unsicherheiten aufgrund obrigkeitlicher Untersagung, Verbot und willkürlicher Verfälschung verringert. Darüber hinaus bietet DeFi Benutzern als innerlich notwendige Sache eine ständige Überwachung sowie größere Gewalt über den Geldverkehr, weil alle Geschäfte unmittelbar zwischen Parteien ohne Beteiligung Dritter besorgt werden. Endlich vollziehen sich DeFi-Protokolle in aller Regel selbsttätig durch intelligente Verträge und schaffen hierdurch vertrauenswürdige Geschäftsbeziehungen, welche sich auch auf programmierbare Finanzanwendungen erstrecken.

Beispiele für beliebte DeFi-Plattformen und -Protokolle

Ein weiteres Beispiel für eine beliebte DeFi-Plattform ist Compound, ein dezentrales Kreditprotokoll, das es Benutzern erlaubt, eine Vielzahl digitaler Vermögenswerte sowohl zu leihen als auch zu verleihen. Es arbeitet auf der Ethereum-Blockchain und nutzt intelligente Verträge für die Bereitzustellung seiner Dienste. Benutzer können ihr Vermögen auf der Plattform einzahlen und Zinsen aus ihren Einlagen verdienen oder sich auch Geld leihen, indem sie ihre eingebrachten Bestände als Sicherheit hingeben. Compound nutzt zudem seinen angestammten Governance-Token, für den es den Namen COMP bereit hält. Dieser ermöglicht es seinen Inhabern, an Entscheidungsabläufen im Zusammenhang mit der Plattform teilzuhaben. Zudem ist Uniswap inzwischen zu einem dezentralen Austauschprotokoll geworden, das den unmittelbaren Austausch von Token zwischen Benutzern zulässt, wieder ohne dass Zwischenhändler erforderlich sind. Es nutzt ein eigenständig arbeitendes Market-Maker-System, bei dem Liquidität durch Liquiditätssammelstellen (Pools) bereitgestellt wird und so die Benutzer durch Beiträge zu diesen Pools Gebühren verdienen können. Diese Beispiele veranschaulichen die Vielfalt der im Web3-System verfügbaren DeFi-Plattformen und DeFi-Protokolle.

Nicht-fungible Token (NFTs)

Eines der bekanntesten und fortschrittlichsten Finanzinstrumente, die neuerdings im Netz viel Zustimmung gewonnen und zu dem raschen Aufstieg von Web3 maßgeblich beigetragen haben, bilden Non-Fungible Tokens (NFTs). NFTs, deutsch "nicht fungible Token", verkörpern nicht ersetzbare, nicht austauschbare digitale Wertmarken. Sie stellen als digitale Güter einzigartige Kunsterzeugnisse vor, denen durchaus ein gewisser Vermögenswert anhaften kann. Als solche nutzen sie die Blockchain-Technologie, mit der sie dank ihrer eindeutigen Kennung, die sie von anderen NFTs unterscheiden, im Internet Eigentum und Herkunft für jedermann sichtbar zweifelsfrei und nachweisbar festschreiben. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Kryptowährungen, wie Bitcoin oder Ethereum usw., können NFTs nicht eins gegen eins ausgetauscht oder geteilt werden, da sie alle unterschiedliche Eigenschaften in sich vereinen und in sich selbst nicht nachgebildet werden können. Diese Token haben in den letzten Jahren vor allem in der Kunst- und Spielwelt außerordentlich an Beliebtheit gewonnen, so zumal im großen Kunstgewerbe. Sie ermöglichen es Künstlern, ihre digitalen Schöpfungen zu Geld zu machen und sie unmittelbar an Sammler zu verkaufen. NFTs haben ihre Bedeutung  inzwischen über den Bereich der Kunst hinaus ausgeweitet und umfassen jetzt verschiedene Kulturzweige, wie Sport, Musik Spiel und Unterhaltung, aber auch  Musik, Videos, virtuelle Grundstücke, Sammelkarten, virtuelle Kleidung und vieles mehr, was ihre Begabung, die Zukunft des Finanzwesens, vor allem die des digitalen Eigentums neu zu gestalten, weiter zu fördern und zu verfestigen geeignet ist.

Definition und Eigenschaften von NFTs

Nicht genug damit machen NFTs auch programmierbare Eigentumsrechte möglich, sodass Urheber Lizenzgebühren erhalten sowie ferner die genauen Bedingungen für zukünftige Verkäufe schon vorher festlegen können. Hierdurch bieten NFTs richtungweisende Mittel und Wege sowohl für alle Schaffende, um ihre digitalen Erzeugnisse zu Geld zu machen, wie auch für Sammler, um in einzigartige Vermögenswerte zu investieren. NFTs verkörpern sonach eine einmalige, noch nie dagewesene Art digitaler Vermögenswerte, die denn auch in neuester Zeit rege Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Im Gegensatz zu Kryptowährungen, wie Bitcoin oder Ethereum, sind NFTs allerdings ihrem Wesen nach unteilbar und können daher nicht unter übliche marktmäßige Bedingungen ohne Weiteres getauscht werden. Eben diese den NFTs zugeartete Eigenschaft verleiht ihnen immerhin ihren Wert, indem sie ein zuverlässiges Werkzeug zum Nachweis des Eigentums oder der rechtmäßigen Inhaberschaft an einem bestimmten digitalen Gegenstand vorstellen, sei es nun ein Kunstwerk, ein Sammlerstück oder sogar eine virtuelle Immobilie und was dgl. mehr sind. NFTs stützen sich dabei ebenfalls auf der Blockchain-Technologie und gewährleisten somit die erwünschte Durchsichtigkeit und Beständigkeit.

Anwendungsfälle und Beispiele für NFT-Anwendungen

Einer der bekanntesten Anwendungsfälle von NFTs fällt in den Bereich des Kunstgewerbes. Künstler können ihre digitalen Werke nämlich tokenisieren und sie alsdann auf gerader Linie an Kunstliebhaber veräußern, sodass keine Zwischenglieder, wie Ausstellungen, Sammlungen usw., mehr erforderlich sind. Dies schafft neue Einnahmequellen für Künstler und erlaubt es ihnen, das Eigentum und die Übersicht über ihre Arbeiten zu behalten.

Des Weiteren können NFTs im Spielegewerbe (Gaming-Branche) genutzt werden, um einzigartige In-Game-Assets zu schaffen, die gekauft, verkauft und gehandelt werden können. Dies verbessert das Spielerlebnis für die Spieler und vermittelt ihnen ein Gefühl von Besitz und Seltenheit. Darüber hinaus können NFTs auch im Immobilienbereich eingesetzt werden, wo die Tokenisierung von Immobilien Teileigentum und Handel leichter zugänglich machen kann. Dies kann Einzelpersonen in die Lage versetzen, auch kleinere Kapitalbeträge in Immobilien anzulegen, was deren Verkehrstüchtigkeit erhöht und die Investitionsmöglichkeiten erleichtert.

Dezentrale Börsen (DEXs)

Weiterhin finden Dezentrale Börsen (DEXs) auf dem Gesamtgebiet des Web3 eine Heimstätte und haben dort mit ihren neuartigen Finanzinstrumenten große Aufmerksamkeit erregt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Börsen lassen DEXs unmittelbare Geschäftsverbindungen zwischen den Teilnehmern zu, die sogenannte Peer-to-Peer-Transaktionen, wobei die sonst notwendigen Vermittler, Aufsichtsbehörden oder Depotdienste u.ä. wiederum völlig entbehrlich sind. Dank der Blockchain-Technologie bieten DEXs außerdem mehr Durchsichtigkeit und Durchblick, Sicherheit sowie eine bessere Überwachung über die eigenen Vermögenswerte und Geschäfte. Durch die Vermeidung der Abhängigkeit von zentralisierten Einheiten mindern DEXs zudem die Gefahr von Zensur, Hacking und Betrug spürbar ab. Überdies öffnen DEXs dem Raum für den Handel mit einer breiteren Vielfalt von Token, mit Zurechnung solcher, die von aufstrebenden Unternehmen und deren Vermögenswerten außerhalb des altüberlieferten Finanzsystems herstammen. Während DEXs vielversprechende Ausweichmöglichkeiten zu herkömmlichen Börsen bieten, müssen für ihre breitere Anerkennung allerdings zunächst die Herausforderungen in Hinsicht auf Wahrung der Liquidität, auf Verfahren der Skalierbarkeit sowie auf Benutzererfahrung mit Erfolg angegangen werden.

Definition und Eigenschaften von DEXs

DEXs oder dezentrale Börsen sind Schlüsselbestandteile der Web3-Landschaft. Diese zeichnen sich ebenso wie NFTs dadurch aus, dass sie auf der Blockchain-Technologie ruhen und von dezentraler Beschaffenheit sind. Im Gegensatz zu herkömmlichen zentralisierten Börsen sind DEXs ebenfalls nicht auf Vermittler angewiesen, um Geschäftsabschlüsse vorzunehmen. Stattdessen verwenden sie intelligente Verträge, um Geschäfte zu verselbständigen und auszuführen, sodass Benutzer unmittelbar mit der Börse in Verbindung treten können, ohne dass es dazu der Beihilfe eines Dritten bedarf. Dadurch werden die mit zentralisierten Börsen verbundenen inneren Notwendigkeiten und Übelstände beseitigt, wie z. B. die alleinige Verwaltung der Kundengelder durch Depotbanken, das Kontrahentenrisiko wie auch mögliche betrügerische Eingriffe. Außerdem sind DEXs für ihr hohes Maß an Durchschaubarkeit, Bedürfnistreue sowie für ihre Widerstandsfähigkeit gegen Zensur bekannt, was sie besonders anziehend für alle diejenigen macht, die einen verteilten und somit sichereren Ansatz für den Handel mit digitalen Vermögenswerten erstreben.

Vor- und Nachteile der Verwendung von DEXs

Die Mängel und Vorzüge der Nutzung weitverteilter Börsen (DEXs) müssen sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Einerseits vermag DEXs eine erhöhte Sicherheit und eine verschwiegenere Privatsphäre für sich geltend zu machen, da sämtliche Geschäfte geradewegs auf der Blockchain ausgeführt werden, wodurch die Notwendigkeit von Zwischenhändlern und die Bekanntmachung persönlicher Bestimmtheit weg fällt. Darüber hinaus fördern DEXs die Zugänglichkeit, indem sie Benutzern auf den ganzen Erdball eine mit Internetzugang verbundene Plattform samt einer digitalen Geldbörse zur Verfügung stellen. Allerdings haben DEXs auch ihre Schattenseiten. Diese Plattformen leiden im Vergleich zu zentralisierten Börsen oft unter einer geringen Liquidität, was zu stärkeren Preisschwankungen und eingeschränkten Handelsmöglichkeiten führt. Darüber hinaus erschwert die Abwesenheit einer obersten Behörde bei DEXs die Verhinderung betrügerischer Eingriffe in den Handelsablauf und beeinträchtigt die allseitige und nachhaltige Beilegung von Streitigkeiten. Da nun DEXs immer beliebter werden, ist es angezeigt, die Vorzüge und Mängel, die sie mit sich bringen, sorgsam gegeneinander abzuwägen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Aufkommen von Web3 und seinen Finanzinstrumenten befähigt ist, die Finanzbranche zu erneuern, durchgreifend umzugestalten und den Umgang mit Geld neu zu ordnen. Die dezentrale Artbeschaffenheit von Web3 ermöglicht eine erhöhte Durchsichtigkeit, Sicherheit und Effizienz bei Finanztransaktionen. Intelligente Verträge machen Geschäftsvermittler überflüssig, senken die Kosten und erhöhen das Vertrauen in die Finanzvereinbarungen. Darüber hinaus ermöglicht der Einsatz von Kryptowährungen und Token neue Arten von Finanzinstrumenten und eröffnet einem breiteren Öffentlichkeit Investitionsmöglichkeiten. Allerdings müssen Herausforderungen, wie regulatorische Rahmenbedingungen und Schwierigkeiten der Skalierbarkeit angegangen werden, damit Web3 seine volle Leistungskraft entfalten kann. Trotz dieser Hindernisse darf das Versprechen von Web3, das Finanzwesen zu demokratisieren und den Einzelnen zu stärken, nicht unterschätzt werden.

Lesen Sie auf der folgenden Seite:

Finanzinstrumente und die neuesten Fortschritte des Web3

zurück

"Quidquid alicui addicitur, alibi detrahitur." (Was irgendwo hinzugefügt wird, wird woanders weggenommen.)
Francis Bacon (1561 - 1626), engl Philosoph

 

Futures Optionen Hedging Märkte Themen Bücher Rat und Tipps Glossar Links

 

 

 

 

Diagramm

Home Feedback Inhalt Impressum Suchen Danke Datenschutz

 

Ihre E-Mail mit Fragen, Anregungen, Kommentaren oder Verbesserungsvorschlägen zu dieser Webseite an: info-d1@deifin.de 
Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Verfassers. Bitte beachten Sie auch die Hinweise zum Datenschutz und Urheberrecht
© 2003
2024 Bert H. Deiters
 Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Inhalte übernehme ich keine Gewähr.
Wegen geschäftl. Anzeigen wende man sich an info-d1@deifin.de.
Stand: 12. Dezember 2024. Alle Rechte vorbehalten.