Das Web3 und seine Finanzinstrumente
I. Was ist das Web3?
In der sich mit geradezu unbändiger Entwurfsgeschwindigkeit
laufend fortentwickelnden Technologie- und Finanzlandschaft finden auch
die mit dem von Web3 verfolgten Bestrebungen in Kreisen der Geldanleger
immer mehr Geschmack und gewinnen auch sonst weithin an Anziehungskraft
hinzu. So vermochte das Web3 in der letzten Zeit an äußerem Umfang und
innerer Bedeutung für das große Finanzgewerbe stetig zu wachsen. Web3
betritt dabei ganz neue Wege, wodurch es Einblick verschafft in das
nächste Zeitalter des Internets, welches durch dreierlei Kernbestandteile
gekennzeichnet wird: nämlich a.) durch die über das ganze Erdenrund
verteilten Netzwerke, die b.) allesamt gestützt sind auf die sogenannte
Blockchain-Technologie und c.) gesichert werden durch eigene kryptographische
Protokolle. – Im Folgenden sei die Wirkungsweite von Web3 im Umgang
mit Finanzinstrumenten zu untersuchen und darzulegen, bis zu welchem
Grad es gelingen könnte, die herkömmliche Finanz- und Bankenwelt in
ihrem Aufbau und inneren Wesen zu erneuern, nach Möglichkeit zu verbessern,
und inwiefern es Veränderungen hervorbringt, wie jeder Einzelne zukünftig
mit Finanzdienstleistungen umzugehen pflegt. Anhand der Untersuchung
der Haupteigenschaften von Web3, mit Einschluss dezentraler Finanzen
(DeFi), "intelligenter Verträge" und
Kryptowährungen, soll überdies nachstehend
helleres Licht auf die durchschlagende Gestaltungskraft von Web3 im
Bereich der Finanzinstrumente geworfen werden.
Für das gegenwärtig neu aufkommende Zeitalter
des Internets mit seinen eigenen Finanzinstrumenten wurde der Sammelname
Web3 geprägt. Zunächst kurz
zur Begriffsfeststellung: Web3 richtet sein Hauptaugenmerk auf die allernächste
Zukunft des Internets, wo es nebst den so benannten
Smart Contracts auf das ganze
Netz ausgeteilte Anwendungen (dApps) neuen Ursprungs geben wird, die
sämtlich dadurch gekennzeichnet sind, dass sie auf der
Blockchain-Technologie – d.i.
auf einem breit verteilten elektronischen Buchungssystem – fußen. Im
Gegensatz zum heutigen Web2, das größtenteils zentralisiert ist und
von einigen wenigen überstaatlichen Einrichtungen oder übergeordneten
Behörden sowie verschiedenen technischen Anstalten getragen und überwacht
wird, ermöglicht Web3 eine Art Demokratisierung des Netzes, indem es
die üblichen Zwischenstellen umgeht und somit seinen Benutzern mehr
Macht über ihre eigenen Daten wie auch über die einzelnen von ihnen
ausgerichteten Online-Betätigungen einräumt.
Web3 zeichnet sich demnach durch drei
Hauptbestandteile aus: Dezentralisierung (= Entmittung), Interoperabilität
(= Mitwirkung aller), sowie Benutzersouveränität (= weitgehende Unabhängigkeit
eines jeden). Durch die äußere Verteilung der wichtigen Schaltkreise
auf verschiedene Arbeitsstellen und Bereiche wird sichergestellt, dass
keine einzelne Unternehmung oder Körperschaft die letzte Gewalt über
das Netzwerk erhält, womit es aus sich selbst heraus widerstandsfähiger
gegen Einschränkung der Redefreiheit, Überwachung von Meinungsäußerungen
und sonstige Schaden bringende einseitige Beeinflussung wird. Durch
das Zusammenwirken unterschiedlichster Netzwerke und Verfahrensarten
(Interoperabilität) können Plattformen verschiedenster Bauart, dApps
mit einbezogen, nahtlos miteinander in Verbindung treten und untereinander
Daten tauschen. Die Benutzersouveränität erlaubt es hierbei Einzelpersonen,
mittels kryptographischer Schlüssel das ganze Eigentum sowie die vollständige
Gewalt über ihre persönlichen Daten und digitalen Vermögenswerte zu
wahren. Web3 drängt darauf hin, eine durchsichtigere, sicherere und
beständigere Umgebung im Verkehr mit dem Internet und seinen Anwendungen
zu schaffen, und ferner nicht nur die technologische Infrastruktur,
sondern auch wesentliche Finanzvehikel, mit Inbegriff der Kryptowährungen
und dezentralen Finanzen (DeFi), von Grund aus zu erneuern und zu verbessern.
Auch ist die allgemeine Stellung der Finanzinstrumente
des neuerstandenen Web3 schon heute nicht zu unterschätzen. Diese noch
taufrische Technologie ist im Begriffe, die Art und Weise, wie Finanztransaktionen
und Investitionen durchgeführt werden können grundlegend zu verändern,
indem sie für Dezentralisierung, Durchsichtigkeit und Offenheit sorgt
wie nie zuvor. Neue Verkehrsmittel, so etwa die Kryptowährungen Bitcoin*
und Ethereum, sind Beispiele für Finanzinstrumente, die grenzenlose
Peer-to-Peer-Transaktionen ermöglichen, ohne dass Zwischenhändler, wie
Banken, Makler usw. es sind, erfordert werden. Smart Contracts, die
ebenfalls auf der Blockchain-Technologie gründen, sind ein weiterer
wichtiger Baustein im Web3. Diese selbstausführenden Verträge erleichtern
nicht nur die Automatisierung und Durchsetzung von Vereinbarungen, sondern
machen auch die überkommenen Rechtsrahmen überflüssig. Insgesamt ermöglichen
die Finanzinstrumente im Web3 Einzelpersonen und Unternehmungen eine
verbesserte Ausübung ihrer Geschäftstätigkeiten und fördern auf diese
Weise nicht nur weitere Neueinrichtungen, sondern erhöhen auch das Leistungsvermögen
inmitten der digitalen Wirtschaft nach allen Richtungen.
[* Technisch
gesehen, finden sich Kryptowährungen wie Bitcoin lediglich auf einer
Blockchain vor – d.i. eine
ganz bestimmte mathematische Gleichung, weit verteilt auf verschiedenen
Rechnern rund um den Erdkreis.]
Eines der Hauptmerkmale von Web3 und seinen
Finanzinstrumenten ist die gegebene Möglichkeit, Finanzabschlüsse auf
verschiedene Bereiche oder verschiedene Orte zu verteilen. Das Finanzgefüge
alten Herkommens ist unverkennbar zentralisiert, wobei Banken und andere
Finanzintermediäre notwendig als Vermittler für die einzelnen Geschäfte
auftreten. Diese zentralisierte Gestaltung schränkt nicht nur den Zugang
zu Finanzdienstleistungen ein und steigert zugleich die Kosten, sondern
bringt auch erhöhte Gefahren, etwa die von Betrug und einer umfassenden
Zensur, mit sich. Im Gegensatz dazu durchbricht Web3 diesen Zwang und
bietet eine entflochtene Infrastruktur, in der Geschäfte kostensparend
unmittelbar zwischen den Vertragsteilen besorgt werden können, ohne
dass irgendwelche Zwischenhändler erforderlich sind. Dies gestattet
insbesondere eine größere Mitwirkung Einzelner, da jeder, der mit einer
Internetverbindung ausgerüstet ist, grundsätzlich am gesamten Finanzsystem
teilnehmen kann. Darüber hinaus sorgt der Gebrauch der Blockchain-Technologie
im Web3 für mehr Durchsicht und Beständigkeit, wodurch die Gefährdung
durch Betrug und sonstige bisher häufig begegnende Spiegelfechtereien
bei der Abwicklung von Finanzgeschäften merklich vermindert wird.
II. Übersicht
über Web3-Finanzinstrumente
Mit zu den beliebtesten Web3-Finanzinstrumenten
gehören die schon erwähnten jüngsten Schöpfungen
Decentralized Finance (DeFi)-Protokolle
und die Non-Fungible Tokens
(NFTs). Sämtliche DeFi-Protokolle erlauben es ihren Benutzern, an verschiedenen
Finanzbetätigungen, wie etwa an einer Kreditvergabe, Kreditaufnahme
oder dem Verdienen von Zinsen, teilzunehmen, ohne auf altgeläufige Vermittler,
wie Banken, Broker und andere Finanzmakler,
angewiesen zu sein. Diese Protokolle nutzen sogenannte intelligente
Verträge, um Geschäftsabschlüsse zu verselbständigen und um eine über
allem stehende Behörde überflüssig zu machen, was in letzter Stelle
zu mehr Klarheit und Durchsichtigkeit sowie zu größerem Leistungsvermögen
führt. NFTs hingegen sind einzigartige, unteilbare digitale Vermögenswerte,
die das Eigentum an einem bestimmten Gegenstand körperlichen oder geistigen
Inhalts vertreten. Sie erfreuen sich besonders im Kunst- und Spielgewerbe
(Gaming) großer Beliebtheit, da sie für die Urheber die Zumessung und
Zuteilung eines Geldwertes (Monetarisierung) für ihrer Werke zulassen
und den Sammlern eine neue Form des Eigentums digitaler Art bieten.
Dezentrale Finanzierung
(DeFi)
Decentralized Finance (DeFi) bietet alle
Voraussetzungen, sich zu einer wahrhaft bahnbrechenden, den Forderungen
der Gegenwart genügenden Einrichtung im Bereich der Online-Finanzgeschäfte
zu entwickeln. Durch Verwendung der Blockchain-Technologie wirkt DeFi
darauf hin, die Notwendigkeit von Maklern und sonstigen Vermittlern
überflüssig zu machen und den Benutzern die unmittelbare Gewalt über
ihre digitalen Vermögenswerte zu verschaffen. Dieser richtungweisende
Ansatz eröffnet eine Welt voll neuer Zukunftsmöglichkeiten, in der unabhängig
arbeitende, dezentral angeordnete Börsen, Kreditplattformen und Liquiditätspools
zu Schlüsselbestandteilen des DeFi-Systems werden. Darüber hinaus spielen
intelligente Verträge eine entscheidende Rolle sowohl bei der Verselbständigung
als auch bei der Ausführung von Geschäftsabschlüssen, ohne dabei auf
angestammte Institutionen angewiesen zu sein. Andererseits ist nicht
zu verkennen, dass DeFi zwar eine ganze Reihe neuartiger Lösungen bietet,
mitunter aber gewisse Gefahren birgt, so etwa mögliche Schwachstellen
in Smart Contracts oder mangelnde obrigkeitliche Aufsicht. Da zurzeit
DeFi noch immer weiter wächst, ist es unerlässlich, schon jetzt handfeste
Sicherheitsvorkehrungen und zukunftsbeständige Regelungen einzuführen,
um auf diese Weise auch für die langfristige Lebensfähigkeit und Zugfestigkeit
unserer im Wandel befindlichen Finanzlandschaft zu sorgen.
Definition und Eigenschaften
von DeFi
DeFi, kurz für Decentralized Finance,
dt. "nicht ortsgebundene Geldgeschäfte", bezieht sich auf ein auf der
Blockchain-Technologie gründendes Finanzgeflecht, das darauf abzielt,
ohne herkömmliche in der Mitte stehender (zentralisierter) Finanzmittler
(Intermediäre) auszukommen. Es umfasst eine Reihe durch dieses weitverzweigte
Gefüge hindurch verteilter Anwendungen (DApps)
und Finanzinstrumente, die darauf ausgelegt sind, Benutzern auf der
ganzen Welt in Eigenverantwortung offene, für jedermann durchsichtige
Finanzdienstleistungen bereitzustellen. Zu den Hauptmerkmalen von DeFi
gehören demnach erstens seine dezentrale Beschaffenheit, welche die
Notwendigkeit von Vermittlern überflüssig macht, und zweitens Unsicherheiten
aufgrund obrigkeitlicher Untersagung, Verbot und willkürlicher Verfälschung
verringert. Darüber hinaus bietet DeFi Benutzern als innerlich notwendige
Sache eine ständige Überwachung sowie größere Gewalt über den Geldverkehr,
weil alle Geschäfte unmittelbar zwischen Parteien ohne Beteiligung Dritter
besorgt werden. Endlich vollziehen sich DeFi-Protokolle in aller Regel
selbsttätig durch intelligente Verträge und schaffen hierdurch vertrauenswürdige
Geschäftsbeziehungen, welche sich auch auf programmierbare Finanzanwendungen
erstrecken.
Beispiele für beliebte DeFi-Plattformen
und -Protokolle
Ein weiteres Beispiel für eine beliebte
DeFi-Plattform ist Compound, ein dezentrales Kreditprotokoll,
das es Benutzern erlaubt, eine Vielzahl digitaler Vermögenswerte sowohl
zu leihen als auch zu verleihen. Es arbeitet auf der Ethereum-Blockchain
und nutzt intelligente Verträge für die Bereitzustellung seiner Dienste.
Benutzer können ihr Vermögen auf der Plattform einzahlen und Zinsen
aus ihren Einlagen verdienen oder sich auch Geld leihen, indem sie ihre
eingebrachten Bestände als Sicherheit hingeben. Compound nutzt zudem
seinen angestammten Governance-Token, für den es den Namen COMP
bereit hält. Dieser ermöglicht es seinen Inhabern, an Entscheidungsabläufen
im Zusammenhang mit der Plattform teilzuhaben. Zudem ist Uniswap
inzwischen zu einem dezentralen Austauschprotokoll geworden, das den
unmittelbaren Austausch von Token zwischen Benutzern zulässt, wieder
ohne dass Zwischenhändler erforderlich sind. Es nutzt ein eigenständig
arbeitendes Market-Maker-System,
bei dem Liquidität durch Liquiditätssammelstellen (Pools) bereitgestellt
wird und so die Benutzer durch Beiträge zu diesen Pools Gebühren verdienen
können. Diese Beispiele veranschaulichen die Vielfalt der im Web3-System
verfügbaren DeFi-Plattformen und DeFi-Protokolle.
Nicht-fungible Token (NFTs)
Eines der bekanntesten und fortschrittlichsten
Finanzinstrumente, die zu dem raschen Aufstieg von Web3 maßgeblich beigetragen
haben, sind Non-Fungible Tokens
(NFTs). NFTs, deutsch "nicht fungible Token", sind nicht ersetzbare,
nicht austauschbare digitale Wertmarken. Sie stellen damit einzigartige
Kunsterzeugnisse mit gewissem Vermögenswert insofern dar, als sie die
Blockchain-Technologie nutzen, um im Internet Eigentum und Herkunft
zweifelsfrei festzulegen. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Kryptowährungen,
wie Bitcoin usw., können NFTs nicht eins gegen eins ausgetauscht werden,
da sie alle unterschiedliche Eigenschaften in sich vereinen und nicht
nachgebildet werden können. Diese Token haben in den letzten Jahren
vor allem in der Kunstwelt außerordentlich an Beliebtheit gewonnen,
so zumal im Kunstgewerbe. Sie ermöglichen es Künstlern, ihre digitalen
Schöpfungen zu Geld zu machen und sie unmittelbar an Sammler zu verkaufen.
NFTs haben sich inzwischen über den Bereich der Kunst hinaus ausgeweitet
und umfassen jetzt verschiedene Kulturzweige, wie Sport, Musik und Spiel,
was ihre Begabung, die Zukunft des Finanzwesens und des digitalen Eigentums
neu zu gestalten, weiter fördern und verfestigen wird.
Definition und Eigenschaften
von NFTs
Nicht genug damit machen NFTs programmierbare
Eigentumsrechte möglich, sodass Urheber Lizenzgebühren erhalten sowie
ferner die genauen Bedingungen für zukünftige Verkäufe schon vorher
festlegen können. Hierdurch bieten NFTs richtungweisende Mittel und
Wege sowohl für alle Schaffende, um ihre digitalen Erzeugnisse zu Geld
zu machen, wie auch für Sammler, um in einzigartige Vermögenswerte zu
investieren. NFTs verkörpern sonach eine einmalige, noch nie dagewesene
Art digitaler Vermögenswerte, die denn auch in neuester Zeit rege Aufmerksamkeit
auf sich gezogen haben. Im Gegensatz zu Kryptowährungen, wie Bitcoin
oder Ethereum, sind NFTs allerdings unteilbar und können daher nicht
unter übliche marktmäßige Bedingungen ohne Weiteres getauscht werden.
Eben diese ihnen zugeartete Eigenschaft verleiht NFTs immerhin ihren
Wert, da sie ein zuverlässiges Werkzeug zum Nachweis des Eigentums oder
der rechtmäßigen Inhaberschaft an einem bestimmten digitalen Gegenstand
vorstellen, sei es nun ein Kunstwerk, ein Sammlerstück oder sogar eine
virtuelle Immobilie und was dgl. mehr sind. NFTs stützen sich ebenfalls
auf der Blockchain-Technologie und gewährleisten damit die erwünschte
Durchsichtigkeit und Beständigkeit.
Anwendungsfälle und Beispiele
für NFT-Anwendungen
Einer der bekanntesten Anwendungsfälle
von NFTs fällt in den Bereich des Kunstgewerbes. Künstler können ihre
digitalen Werke nämlich tokenisieren und sie alsdann auf gerader Linie
an Kunstliebhaber veräußern, sodass keine Zwischenglieder, wie Ausstellungen,
Sammlungen usw., mehr erforderlich sind. Dies schafft neue Einnahmequellen
für Künstler und erlaubt es ihnen, das Eigentum und die Übersicht über
ihre Arbeiten zu behalten.
Des Weiteren können NFTs im Spielegewerbe
(Gaming-Branche) genutzt werden, um einzigartige In-Game-Assets zu schaffen,
die gekauft, verkauft und gehandelt werden können. Dies verbessert das
Spielerlebnis für die Spieler und vermittelt ihnen ein Gefühl von Besitz
und Seltenheit. Darüber hinaus können NFTs auch im Immobilienbereich
eingesetzt werden, wo die Tokenisierung von Immobilien Teileigentum
und Handel leichter zugänglich machen kann. Dies kann Einzelpersonen
in die Lage versetzen, auch kleinere Kapitalbeträge in Immobilien anzulegen,
was deren Verkehrstüchtigkeit erhöht und die Investitionsmöglichkeiten
erleichtert.
Dezentrale Börsen (DEXs)
Dezentrale Börsen (DEXs) haben auf dem
Gesamtgebiet des Web3 und seinen Finanzinstrumenten große Aufmerksamkeit
erregt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Börsen lassen DEXs unmittelbare
Geschäftsverbindungen zwischen den Teilnehmern zu, die sog. Peer-to-Peer-Transaktionen,
wobei die sonst benötigten Vermittler, Aufsichtsbehörden oder Depotdienste
u.ä. völlig entbehrlich sind.
Dank der Blockchain-Technologie bieten DEXs außerdem mehr Durchsichtigkeit
und Durchblick, Sicherheit sowie eine bessere Überwachung über die eigenen
Vermögenswerte und Geschäfte. Durch die Vermeidung der Abhängigkeit
von zentralisierten Einheiten mindern DEXs zudem die Gefahr von Zensur,
Hacking und Betrug merklich ab. Überdies öffnen DEXs dem Raum für den
Handel mit einer breiteren Vielfalt von Token, mit Zurechnung solcher
von aufstrebenden Unternehmen und deren Vermögenswerten außerhalb des
altüberlieferten Finanzsystems. Während DEXs vielversprechende Ausweichmöglichkeiten
zu herkömmlichen Börsen bieten, müssen für ihre breitere Anerkennung
allerdings zunächst die Herausforderungen in Hinsicht auf Wahrung der
Liquidität, auf Verfahren der Skalierbarkeit sowie auf Benutzererfahrung
mit Erfolg angegangen werden.
Definition und Eigenschaften
von DEXs
DEXs oder dezentrale Börsen sind Schlüsselbestandteile
der Web3-Landschaft. Diese zeichnen sich ebenso wie NFTs dadurch aus,
dass sie auf der Blockchain-Technologie ruhen und von dezentraler Beschaffenheit
sind. Im Gegensatz zu herkömmlichen zentralisierten Börsen sind DEXs
ebenfalls nicht auf Vermittler angewiesen, um Geschäftsabschlüsse vorzunehmen.
Stattdessen verwenden sie intelligente Verträge, um Geschäfte zu verselbständigen
und auszuführen, sodass Benutzer unmittelbar mit der Börse in Verbindung
treten können, ohne dass dazu ein Dritter erforderlich ist. Dadurch
werden die mit zentralisierten Börsen verbundenen Übelstände beseitigt,
wie z. B. die alleinige Verwaltung der Kundengelder durch Depotbanken,
das Kontrahentenrisiko wie auch mögliche betrügerische Eingriffe. Außerdem
sind DEXs für ihr hohes Maß an Transparenz, Bedürfnistreue sowie für
ihre Widerstandsfähigkeit gegen Zensur bekannt, was sie besonders für
alle diejenigen anziehend macht, die einen verteilten und somit sichereren
Ansatz für den Handel mit digitalen Vermögenswerten erstreben.
Vor- und Nachteile der Verwendung
von DEXs
Die Mängel und Vorzüge der Nutzung weitverteilter
Börsen (DEXs) müssen sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Einerseits
vermag DEXs eine erhöhte Sicherheit und eine verschwiegenere Privatsphäre
für sich geltend zu machen, da sämtliche Geschäfte geradewegs auf der
Blockchain ausgeführt werden, wodurch die Notwendigkeit von Zwischenhändlern
und die Bekanntmachung persönlicher Bestimmtheit weg fällt. Darüber
hinaus fördern DEXs die Zugänglichkeit, indem sie Benutzern auf den
ganzen Erdball eine mit Internetzugang verbundene Plattform samt einer
digitalen Geldbörse zur Verfügung stellen. Allerdings haben DEXs auch
ihre Schattenseiten. Diese Plattformen leiden im Vergleich zu zentralisierten
Börsen oft unter einer geringen Liquidität, was zu stärkeren Preisschwankungen
und eingeschränkten Handelsmöglichkeiten führt. Darüber hinaus erschwert
die Abwesenheit einer obersten Behörde bei DEXs die Verhinderung betrügerischer
Eingriffe in den Handelsablauf und beeinträchtigt die allseitige und
nachhaltige Beilegung von Streitigkeiten. Da DEXs immer beliebter werden,
ist es angezeigt, die Vor- und Nachteile, die sie mit sich bringen,
sorgfältig gegeneinander abzuwägen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass
das Aufkommen von Web3 und seinen Finanzinstrumenten befähigt ist, die
Finanzbranche zu erneuern, durchgreifend umzugestalten und den Umgang
mit Geld neu zu ordnen. Die dezentrale Artbeschaffenheit von Web3 ermöglicht
eine erhöhte Durchsichtigkeit, Sicherheit und Effizienz bei Finanztransaktionen.
Intelligente Verträge machen Geschäftsvermittler überflüssig, senken
die Kosten und erhöhen das Vertrauen in die Finanzvereinbarungen. Darüber
hinaus ermöglicht der Einsatz von Kryptowährungen und Token neue Arten
von Finanzinstrumenten und eröffnet einem breiteren Öffentlichkeit Investitionsmöglichkeiten.
Allerdings müssen Herausforderungen, wie regulatorische Rahmenbedingungen
und Schwierigkeiten der Skalierbarkeit angegangen werden, damit Web3
seine volle Leistungskraft entfalten kann. Trotz dieser Hindernisse
darf das Versprechen von Web3, das Finanzwesen zu demokratisieren und
den Einzelnen zu stärken, nicht unterschätzt werden.
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