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Aktien-Futures (SSFs)

Aktien-Futures ("single stock futures", Abk.: SSF) lautet der Name für einen noch verhältnismäßig jungen Abkömmling [Spross am Baum, Bereicherung der ...] aus der Klasse der Finanz-Terminkontrakte ("financial futures"). gehen in der Gruppe der Financial Futures auf. Ein eben erst aufstrebender Markt. solide Papiere

Ein Aktien-Futures ist ein Terminkontraktgeschäft, das nach der Rechtsidee die "unbedingte" Verpflichtung enthält, zu einem fixierten zukünftigen Zeitpunkt (dem "Termin"), zu einem konkreten, bereits bei Vertragsabschluss an der Börse festgelegten Preis* (Futureskurs) eine vorher genau bestimmte Zahl an umlaufenden Beteiligungstiteln eines Emittenten (Aktien, American Depository Receipts (ADRs), i. w. S. auch ETFs als Basisinstrument, Basistitel, "underlying") zu kaufen (= Long-Futures-Position) bzw. zu verkaufen (= Short-Futures-Position).

[* Beachten Sie hierbei auch die Rolle der Clearingstelle ("clearing house") bei der Abwicklung von Futuresgeschäften sowie Auswirkungen des "marking to market" auf die tägliche Wertfortschreibung von Zins-Futureskontrakten.]

Der Handel mit Aktien-Futures nahm, anderes als bei den anderen Financial Futures, infolge der dortigen Gesetzeslage seinen Anfang außerhalb des Mutterlandes des Futureshandels, der USA, nämlich von Europa, Asien und später auch Afrika. Es bedurfte erst einer Gesetzesänderung, welcher Aktien-Futures ihre Entstehung verdanken. durch das Commodity Futures Modernization Act (CFMA) bis in den USA, ebenso wie bereits reichlich 10 Jahre zuvor etwa in Schweden, Finnland und Portugal, im November 2002 an der Terminbörse NQLX und der OneChicago* der Startschuss für den Handel mit Aktien-Futures fiel.

[* Die NQLX in New York City startete als Kooperation ("joint venture") zwischen der Nasdaq Stock Market Inc. und der London International Financial Futures and Options Exchange (LIFFE). NQLX stellte den Handel mit Aktien-Futures später dann im Dezember 2004 nach erheblichem Zweifel an der Überlebensfähigkeit dieser neuen Finanzprodukte und wegen anderer "struktureller Schwierigkeiten" wieder ein. OneChicago ist ein Joint Venture zwischen Chicago Board Options Exchange (CBOE) und CME Group (CME).]

Aktien-Futures tragen alle wesentlichen Züge von Aktienindex-Futures an sich, bis auf einen: Sie lassen sich bei Terminfälligkeit durch Andienung von Stücken effektiv erfüllen. Das praktische Bedürfnis erfordert es oft, dass Von diesem Verfahren wird denn auch in den USA ein reger Gebrauch gemacht. Wer also an der OneChicago etwa Aktien-Terminkontrakte kauft oder verkauft und sie bis zum Ende der Laufzeit hält, wird regelmäßig auf Erfüllung in Anspruch genommen.

zur Kompensation des Vermögensvorteils bei Endfälligkeit eine Extrazahlung geleistet. kann einen Barausgleich seinem wirtschaftlichen Interesse vollkommen genügend finden, da er ihn vom Finanzstandpunkt vollkommen gleich stellt.

Der Kontraktumfang richtet sich nach den praktischen Zwecken und Bedürfnissen der Parteien.

muss sich ihrer nicht gänzlich entäußern, sondern

Der Aktionär muss seinen Bestand an Aktien nicht mit Notwendigkeit ununterbrochen behalten.

 

Wer als Trader, Hedger oder als Arbitrageur die Absicht hat, sich an den Terminmärkten in einem ganz bestimmten Aktien-Futures zu engagieren, hat infolge der Normierung aller übrigen Vertragspunkte nichts nötig, als für die gewünschte Zahl an Futures-Kontrakten im ausgewählten Terminmonat einen für ihn akzeptablen Terminkurs ("futures price") zu vereinbaren. Hierbei brauchen weder "up-tick"-Regelen beachtet zu werden noch ist dazu eine Wertpapierleihe vonnöten. Als privater Marktteilnehmer wendet man sich hierzu ganz einfach mit einem entsprechend spezifizierten Handelsauftrag (Order) an ein Finanzinstitut (Bank, Broker oder anderer Finanzmittler) seiner Wahl. Über eine ordnungsgemäß formulierte Order, aus der die einzelnen noch offen gebliebenen und zu vereinbarenden Bestandteile eines Börsentermingeschäfts in Zins-Futures eindeutig hervorgehen, erhält das Handelshaus Kenntnis von der beabsichtigten Transaktion des Kunden. Alle weiteren sachlichen, räumlichen und zeitlichen Interessen der an einem Zins-Futuresgeschäft beteiligten Parteien sind bereits durch den im Vorhinein fixierten Standardvertrag des Futures – unter Beachtung von Usancen – für einen börsenmäßigen Handel festgeschrieben und damit auch nicht mehr änderbar. Nach Weiterleitung der Order und erfolgter Zusammenführung an der Terminbörse gemäß der Orderspezifikationen des Auftraggebers begründet dies einen offenen Posten in Zins-Futures zum aktuellen Marktpreis. Ist die Beendigung eines Engagements später erwünscht, so reicht ein entsprechendes Gegengeschäft ("reversing-trade", "offsetting trade") aus, um die Position wieder zu schließen. Alle auf zwischenzeitliche Kursänderungen zurückzuführende Vermögensgewinne bzw. -verluste werden durch die angeschlossene Clearingstelle der Terminbörse (Liquidationskasse, "clearing house") laufend verrechnet ("marking to market") und nach erfolgter Glattstellung dann letztmals den jeweiligen Verrechnungskonten (Margin-Konten) gutgeschrieben bzw. belastet. Nach Egalisierung durch Eindeckung bzw. Glattstellung gilt die Position in Zins-Futures als endgültig geschlossen. Weitere Ansprüche und Verpflichtungen bestehen hiernach nicht mehr. Beispiel:

   1. Juli: Kauf von 5 September-Euro-Bund-Futures zu 116,40.

   8 Juli: Verkauf von 5 September-Euro-Bund-Futures zu 116,96.

Die Kursdifferenz beläuft sich hiernach auf 0,56 Prozentpunkte oder 56 "ticks". Der Wert eines "tick" im Euro-Bund-Futures beträgt konstant 10€. Hieraus ergibt sich ein recht ansehnlicher Gewinn von 560€ pro Kontrakt. Der Investor hat insgesamt fünf Kontrakte gehandelt. Er verzeichnet aus seinem Trade mit Zins-Futures folglich einen Gesamtgewinn von 2800 US-$ (vor Steuern), welcher unter Verrechnung der üblichen Spesen dem Trading-Konto sofort gutgeschrieben wird.

 

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Basistitel von Futures auf festverzinsliche Wertpapiere

 

Als Basistitel ("underlying") von Rentenmarkt-Futures kommen prinzipiell sowohl tatsächlich vorhandene festverzinsliche Wertpapiere mittel-....

Lesen Sie auf der folgenden Seite:

Entstehung, historische Entwicklung und Bedeutung von Zins-Futures

 

 

Siehe auch:

 

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Was sind Futures?

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Wie entstehen Futures?

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Der Handel mit Futures

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Der Futureskurs

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Das Offene Interesse ("open interest") und der Umsatz ("volume")

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Glattstellung offener Positionen: Das Gegengeschäft

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Settlement: Die Erfüllung eines Futures-Kontrakts durch physische Lieferung oder "cash settlement"

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Die Mindestkursänderung ("tick", "minimum price fluctuation")

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Tägliches Kurs-Limit ("daily price limit") – "limit-up" bzw. "limit-down"

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Die Positions-Obergrenze ("position limit"), "accountability rules" und Reportpflicht ("reportable limit")

Aufzählung

Zur Beziehung zwischen Spotmarktpreis und Futureskurs und "cost of carry"

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Devisen-Futures

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Zins-Futures auf Geldmarktinstrumente

 

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Stand: 18. Dezember 2023. Alle Rechte vorbehalten.