Gegenstand des Handelsverkehrs
an den Welt-Terminbörsen sind
derivative
Finanzmarktinstrumente (Finanzderivate), besonders
Futures- und
Options-Kontrakte in ihren
mannigfachen Ausgestaltungen. Die an den Börsenplätzen für eine Terminnotiz
bereitstehenden Produktreihen umspannen eine breite Vielfalt von Verkehrsgütern
verschiedenartigster Beschaffenheit, welche den nach ihnen benannten
Derivaten als Bezugsgrößen (Basisobjekte, Basisinstrumente, Primärgüter,
"underlying assets", "underlier") untergeben sind und
auf die nicht wenige auf Erfordern ein unmittelbares dingliches Anrecht
gewähren. Diese grob untergliedernd, unterscheidet man bei den derivaten
Erzeugnissen nach ihrem unterliegenden Gegenstand, von denen sie stammen,
herkömmlich die Zweiteilung in Waren
und Finanzinstrumente.*
[* Nächst ihnen
reiht sich noch eine dritte, gesonderte Klasse von Derivaten, die allerlei
heterogene Basiswerte, wie bspw. Inflationsraten,
Volatilitäten, Wetterdaten,
Katastrophenindices, Emissionsberechtigungen, Verfrachtungsraten und
verschiedenerlei sonstige gangbare und nichtgangbare Objekte, Dienstleistungen
und Variablen von wirtschaftlichem Belang, in sich schließt.]
Bei den Derivaten auf
Waren* (Terminware,
Lieferungsware) – hier im weiteren Verstand dieses Wortes aufzufassen
(= Commodities;
"Warenderivate") – reicht die Spanne der ihnen als sachliche Grundlage
dienenden naturalen Speziesgüter (als "assest class" genommen,
"real assets") angefangen von Schweinebäuchen und Schlachtvieh,
über Butter und Milch, verschiedene Getreidesorten, Zucker, Baumwolle,
Bau- und Sperrholz, Rohöl, Kupfer, bis hin zu Gold, Silber, Platin und
Palladium. Der Gegenstandsbereich von Warenderivaten umfasst damit die
für die Weltwirtschaft hauptsächlichsten Naturgaben und naturalen Vermögenswerte.
[* Als eigentliche
Waren benennt man alle Gegenstände des Tauschverkehrs, deren Tauschwert
in ihrem Stoff verkörpert ist. Unter Waren ("physical commodity")
im hier verstandenen Sinne lassen sich verschiedenartige Gattungen gewöhnlicher
Welthandelsartikel, Agrarprodukte, Industrierohstoffe, Mineralien, Edelmetall
und Energieprodukte als Marktgegenstände des Tauschverkehrs subsumieren.
Diese recht artenreiche Vielheit an naturalen Warengattungen und Warengruppen
wird gemeiniglich als Commodities ("Massenwaren") bezeichnet.
Die Übersetzung von "Commodities" allein mit "Rohstoffe" ("raw material")
würde demnach zu kurz greifen; schließlich lassen sich etwa Mast- ("feeder
cattle") und Lebendvieh ("live
cattle") nur schwerlich als Rohstoff begreifen.]
Von diesem äußeren Gesichtspunkt
aus betrachtet, lässt sich der Daseinskreis der börslich gehandelten
Commodities ("Warenterminkontrakte") schicklich unter
drei Warengruppen ordnen:
-
Land- und forstwirtschaftliche
Rohprodukte ("agriculturals"): Bodenerzeugnisse,
wie es Getreide und Futtermittel, Ölsaaten und deren Umwandlungen
zu Mahlprodukten sind, nebstdem Textilstoffe und Webwaren ("grain,
oilseed, fiber"), Hölzer und Kautschuk ("forest, wood"),
einschließlich Nahrungs- und Genussmittel ("food, soft
commodities, world commodities"), sowie Zuchtvieh,
Fleischwaren und andere tierische Erzeugnisse ("livestocks,
meat");
-
Brenn- und Treibstoffe,
elektrischer Strom ("petroleum, energy, power"),
sowie
-
Edelmetall
("precious metals")*, NE-Metall ("industrial
metals", "base metals", "metallurical") und
andere Rohstoffe und Minerale.
[* Edle Metalle,
zumal Gold und Silber, lassen sich, sofern unter diesen keine feinere
Unterscheidung nach der materiellen Beschaffenheit gezogen wird, mit
Blick auf deren Wertbeständigkeit ebenso gut den Finanzterminkontrakten
("financial futures"; "financial commodities") zuschlagen.]
Der bedeutendste Terminmarkt
für landwirtschaftliche Erzeugnisse befindet sich in Chicago
(CME Group),
der namhafteste eigens für sogenannte weiche Rohstoffe ("softs"),
wie Kaffeebohnen, Kakao, Zucker und Orangensaft, ist in New York
(ICE
Futures U.S., ehemals NYBOT), jener für fossile Feuerungs- und Treibstoffe
sowie Metalle ist in New York und London (NYMEX
bzw. ICE und
LME) ansässig.
Als Kontraktgegenstand
("underlying") von vortrefflicher Befähigung für die Klasse der
Commodity-Derivate treten hauptsächlich generisch bestimmte, vertretbare
(fungible, kurrente) Massenwaren auf, denen eine gleichmäßige wie gleichbleibende
stoffliche Beschaffenheit eigen ist und von denen ferner allgemein bekannt
ist, dass sie wiederholt heftigen Marktpreisschwankungen unterworfen
sind.* Vor einer Aufnahme in den Handel wird jede einzelne der
vielnamigen als Bezugsgrundlage für Futures auf Commodities ("commodity
futures") infrage kommenden Warengattungen gemäß Regelwerk der sie
listenden Terminbörse allseitig auf Tauglichkeit als Handelsgegenstand
für Futures geprüft, und, sofern ihre Eignung unstrittig ist, nach eindeutigen
Unterscheidungskennzeichen, die sich überwiegend an ihrem Durchschnittserzeugnis
anlehnen, dann zu einem regulären Standardtyp (Mustersorte) erhoben.
Davon abweichende Produktqualitäten werden durch ein besonderes Preiszuschlags-
und -abschlagsverfahren reguliert. Sämtliche der in den Handelsverkehr
auf Termin eintretenden Gattungswaren haben obendrein zu jeder Zeit
den für sie jeweilig vordefinierten Qualitätsstandards und Gütestufen
fortlaufend äußerst gründlich zu genügen (Usancequalitäten). Ein solches
Verfahren bewirkt eine Typisierung der einzelnen zur Wahl stehenden
Gewerbserzeugnisse und schafft damit erst die Voraussetzung für einen
fungiblen, wohlorganisierten und lebhaften Derivatehandel mit
standardisierten Warenterminkontrakten.
[* Über die Aufnahme
einer Ware in den Handelsverkehr entscheidet die Börsenleitung der Terminbörse
nach Maßgabe der Börsenordnung, und nicht etwa, wie bei Wertpapieren,
eine gesonderte Zulassungsstelle.]
Bei den
Finanz-Terminkontrakten ("financial
futures") umfasst die Spanne an Produkt-Gruppen dagegen vornehmlich
die Instrumente des Bankhandels ("financial assets"). Es sind
das Futures auf:
-
Devisen
("currency"),
-
lang-, mittel-
und kurzfristige Zinstitel und Zins-Swaps ("interest
rate"), wie z. B.
lang laufende Staatsanleihen bzw. Instrumente des Geldmarktes mit
kurzer Dauer, wie Geldmarktpapiere oder Einlagengeschäfte es sind,
bis hin zu Futures auf
-
Aktien und
deren Dividenden und Indices, sowie auf
-
sonstige Indices
("index"), börsennotierte Fonds (ETFs,
ETCs) und Maßgrößen (bspw. bestimmte Waren-
oder Währungskörbe).
Im Segment Devisen- und
Aktienderivate liegt der wichtigste Handelsplatz in Chicago (CME
Group). Eine ganze Reihe an Zinsderivaten ist neben dem Platz zu Chicago
unlängst aber auch an der deutsch-schweizerischen Terminbörse
Eurex
mit Sitz in Frankfurt am Main und Zürich heimisch geworden.
Für die Handelbarkeit von
Futures selbst spielt es keine Rolle, ob ihnen nun Waren, Finanzinstrumente
oder sonstige Verfügungsrechte unterliegen, weil alle Arten von Futures
gleichermaßen nach übereinstimmenden und miteinander vereinbaren Leitlinien
gehandelt werden. Insofern stehen die im Future-Handel vertretenen Waren
den Finanzgegenständen in ihrer Fungibilität um nichts nach. Teils sogar
werden Futures auf ein und dieselbe vorgegebene Warengattung an mehreren
verschiedenen Terminbörsen nebeneinander notiert, wobei die Ausgestaltung
der einzelnen Kontraktformen durchaus graduelle Unterschiede erfahren
kann. Erstes und wichtigstes Erfordernis sowohl für die Tauglichkeit
zu einem Underlying überhaupt als auch für die künftige Beibehaltung
hierzu ist stets der Anspruch eines fortdauernd hohen Grades an
Marktliquidität sowie
die Möglichkeit der fortlaufenden Ermittlung empirisch verifizierbarer
Marktpreise.
Hedger (das sind
namentlich Produzenten, Weiterverarbeiter, Händler, Im- und Exporteure
u.a., denen an Preissicherungsgeschäften
gelegen ist), Spekulanten
(institutionelle Anleger, private Trader) als auch
Arbitrageurs (Broker,
Banken und Versicherungen u.dgl.)
haben üblicherweise die unterschiedlichsten Transaktionsbedürfnisse.
Mit besonderem Bedacht auf deren Erwägungen im kaufmännischen Verkehrsleben
stellen die den einzelnen Futures-Produkten untergebenen Gütermengen,
so auch die Beschaffenheit der Güter, vornehmlich ab auf die gewöhnlichen
Bedürfnisse und Interessenlagen der vorstehend benannten Gruppen von
Marktteilnehmern. Im Falle von Financial Futures ist ihr pretialer Kontraktumfang
("Kontraktsumme"; "unit of trading", welche überhaupt bei Financial
Futures regelmäßig größer ist als bei den Commodities) entsprechend
auf das Beste abzugleichen, wobei in jeder Art stets die eigentümlichen
Strukturmerkmale der verschiedenen Waren- und Finanzmärkte zu beobachten
sind. Die Börsen nehmen besondere Rücksicht darauf, indem sie ihre Produkte
in möglichst gefälligen Kontraktformen darbieten, welche sich
manchmal allein nach ihrem Kontraktumfang abstufen. Neben den Standard-Futures
reiht sich vielfach ein in seinem Umfang heruntergesetzter Mini-Futures,
hinter den mitunter noch ein abermals kleinerer Mikro-Futures zurücktritt.
Jedem der Reflektanten ohne Ausnahme ist dabei, wie von ihm beansprucht,
jedes Exemplar der von den Börsen angebotenen Derivateartikel gleichermaßen
frei zugänglich, gleichviel, um welches Marktinstrument es sich dreht
und in welcher Ausgestaltung es auftritt. Auch auf die berufliche Verbindung
oder die soziale Stellung, in der er zu diesem steht, kommt nichts an;
denn rücksichtlich der Handelbarkeit ihrer Produkte trennen die Börsen
grundsätzlich weder nach Produktgruppen noch nach einzelnen Berufsständen
noch legen sie bestimmten Personen irgendwelche Privilegien oder Restriktionen
auf.
Die Zahl der an den
internationalen Terminbörsen
bereit gehaltenen Produktreihen von Futures ist keine Konstante, sondern
erfährt durch Ausmusterung erfolgloser und Aufnahme neuer Kontraktformen
wiederholt Änderungen. Besonders in unserer Zeit trifft man an den weltweiten
Derivatebörsen vermehrt auf Ansätze zu strategischen Umwälzungen, sei
es durch Einführung von Neuerungen im Zuge einer inneren unternehmerischen
Neuordnung, sei es durch Anpassungshandlungen zur Ergänzung und Erweiterung
des bislang vorgehaltenen Angebots an
derivativen Schlussprodukten
mittels Ausschöpfung der bestehenden oder Auflegung neuartiger Grundinstrumente.
Hinter solchem Gewerbefleiß steht ursprünglich zumeist die Absicht,
für die im steten Bedarfswandel begriffenen Nachfrageanforderungen der
breiten Schichten der Händlerschaft jetzt und auch in Zukunft stets
die geeigneten Erzeugnisse bereitzuhalten ("Bedarfstreue"), ja der Richtung
der wirksamen Bedürfnisse der Zeit nach Möglichkeit voranzueilen. Angesichts
rasch wechselnder Wettbewerbsverhältnisse im Geschäftszweig des Terminhandels
haben sich die Börsen die Stärkung ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit
auf ihre Fahnen geschrieben. Das erklärte Ziel ist es, zu rechter Zeit
Neuerungen durch innovative Vertragsinhalte in die Mode zu bringen:
alles in der Endabsicht, mit den eigenen Erzeugnissen, auf die sie die
Rechte halten, den Mitbewerbern den Rang abzulaufen und damit möglichst
als Erste unter den Börsen allein das Feld der Nutzer zu behaupten.
Doch trotz vielem Aufwand durch angestrengte Forschungsbemühungen stößt
nicht jeder von den neu vorgestellten Futures-Märkten* tatsächlich
immerzu auf der ganzen Linie auf den erhofften Begehr und Zuspruch der
verschiedenen Interessengruppen; und so legt die Errichtung eines Marktes
für ein neues Termingut – trotz dem Entwicklungszustand der Vollendung
durch regelmäßig vorausgehende, überaus sorgfältige Marktuntersuchungen
– dem Träger der Derivatebörse jedes Mal ein mit erheblichen Vorab-Kosten
verbundenes Wagnis auf. Insgesamt gesehen hat sich die Zahl der handelbaren
Kontrakt-Arten in den letzten Jahren trotzdem deutlich erhöht.
[* Die Zulassung
eines neuen Futures-Produkts zum Börsenhandel unterliegt im Allgemeinen
durchweg strengen Ordnungsregeln. Eine solche bedarf i.d.R.
einer vorherigen Prüfung und Sanktionierung durch die jeweiligen nationalen
Börsenaufsichtsorgane der zuständigen Behörden. So ist bspw. in den
Vereinigten Staaten der Entwurf jedes neuen Futures der Commodity
Futures Trading Commission (CFTC)
zur Registrierung und Aufnahme vorzulegen. Wie man inzwischen weiß,
ist solchen Produkten, die sowohl den Absicherungsbedürfnissen der Unternehmungen
als auch Spekulationsinteressen genügen, die beste Aussicht auf dauerhaften
Erfolg beschieden.]
Beschränkte sich der
Handel mit börslichen Derivaten seit Anbeginn seiner Entstehungszeit
fast ausschließlich auf Warentermingeschäfte mit den von Commodities
umspannten Erscheinungsgruppen an Marktgegenständen, so hat die Skala
der handelbaren Produkte durch die Einführung von "financial futures"
in den frühen Siebzigerjahren* des 20. Jahrhunderts eine beträchtliche
Ausweitung erfahren. Financial Futures erfreuten sich in der Folgezeit
ihres Aufkommens zunehmender Beliebtheit, was dazu führte, dass dieser
vergleichsweise noch recht junge Zweig von Futures spätestens von Anfang
der Achtzigerjahre des abgelaufenen Jahrhunderts bis auf unsere Tage
herauf die Commodities, die einst einen so breiten Raum eingenommen,
gemessen an der Zahl der umgesetzten Kontrakte bei weitem zu überflügeln
vermochten. Heutzutage kommen fast 9 von 10 Geschäftsabschlüssen des
börslichen Terminhandels auf Konto von Geschäften mit Financial Futures.
Zu den mit Abstand umsatzstärksten Futures innerhalb der letztgenannten
Klasse zählen gegenwärtig Futures
auf Aktienindices, gefolgt von den Zins-Derivaten
(wovon aus beiden Klassen etliche sog. "Benchmark-Produkte" bilden);
zu den umsatzstärksten Futures auf Commodities hiergegen gehören heutigen
Tages schwergewichtig Derivate aus dem Energie- und Metallsektor, der
weltumfassend betrachtet sich knapp vor dem landwirtschaftlichen Bereich
(so vor allem Soja, Zucker, Mais) einordnet.
[* Der börsliche
Handel mit "financial futures" nahm seinen Ausgang am 16. Mai 1972 am
International Monetary
Market (IMM) in Chicago mit der Einführung von
Futures auf Devisen ("foreign
currency futures").]
Der Reiz von Commodities
liegt – nebst ihrer vorzüglichen Assekuranzwirkung (Hedging)
als marktgängiges Derivat – vielfach in ihrer Begabung als Diversifikationsinstrument.
Vermöge einer, wie es hundertfach zu beobachten ist, verhältnismäßig
klein anschlagenden, durch längere Zeitabschnitte hindurch selbst negativen
mathematisch-statistischen
Korrelation
mit den Preisbewegungen von "financial assets"
(= Finanz-Vermögenswerte, wie
z.B. Aktien und Anleihen) lassen
sich Derivate auf Waren im Rahmen der "asset allocation"* – sie
bilden dort eine zwar recht ungleichartige, gleichwohl gesonderte, eigene
"Asset-Klasse" – auf ebenso nutzbringende wie bequeme Weise in eine
bereits bestehende Auswahl von Finanztiteln eines diversifizierten Portfolios
einbinden. Jeder verständige Investor, der auf eben jene Strategie baut,
ist damit in Stand gesetzt, nach Maßgabe seiner persönlichen Risikoneigung
und Markteinschätzung bei unveränderter oder wenigstens annähernd sich
gleichbleibender Renditeerwartung sein erwünschtes Portfolio-Risiko
auf nunmehr breiterem Unterbau zu mindern resp. bei gleichbleibendem
oder annähernd gleichem Portfolio-Risiko die erwartete Rendite um ein
Weiteres zu steigern. Mangels geeigneter Wahlmöglichkeiten am Spotmarkt
von Waren findet ein solches Portfolio-optimierende Verfahren auf gefügige
und dazu Kosten sparende Weise mit Hilfe von Warenderivaten, wie es
Futures und/oder Optionen auf Commodities sind, im Börsenterminmarkt
ihre praktische Umsetzung. Fernerhin bieten Commodities, gekonnt eingesetzt,
aufgrund positiver Korrelation mit entsprechenden Verbraucherpreisindices
einen gewissen Schutz vor wirtschaftlichen Krisen, zumal vor unerwarteten
inflationären Tendenzen und anderen einschneidenden Störungen im Geldwesen.
Nicht zuletzt findet sich in ihnen ein ganz vortreffliches Instrument,
unter Ausnutzung der
Hebelwirkung auf alternativem Wege und in planvoller Weise Kapital
in Welthandelswaren unterzubringen.
[* Unter "asset
allocation" versteht man kurz gefasst die Aufteilung finanzieller Mittel
auf unterschiedliche Arten von Vermögenswerten unter Ausnutzung der
Erkenntnisse der Portfoliotheorie.
Die physischen Waren selbst als Substitute für diese Zwecke heranzuziehen,
wäre indes viel zu umständlich.]
In der Zeit von 1998*
bis 2009 wurden Commodities auch an deutschen Börsen wieder auf Termin
notiert: so zuletzt an der öffentlich-rechtlichen Warenbörse RMX
Hannover (RMX Risk Management Exchange AG; einst WTB) zu Hannover.
Kurz nach Einstellung des Handels und Schließung des Platzes kam als
deren Nachfolgerin die internationale Terminbörse Eurex®
ins Gespräch, die denn auch Anfang August 2009 die Erbschaft mit der
Aufnahme des Handels in Futures auf vier ausgewählte Agrarprodukte ("Agrarderivate"
für europäische Veredelungskartoffeln, "London Potatoes", Ferkel und
Mastschweine ("hogs")) endlich antrat. Erweitert wurde das Produktangebot
allmählich um die Artikel der Gold- und Silber-Futures, des Dow Jones-UBS
Commodity IndexSM-Futures, der Futures auf Butter, Magermilchpulver
und auf Ferkel sowie um Exchange Traded Commodities-Derivate (ETCs),
die derzeit dem großen Publikum an der Eurex® allesamt
für einen börsenmäßigen Handel zur Auswahl bereit stehen.
[* In Deutschland
wurden Commodities vor dieser Zeit letztmals Ende 1971 an der Produktenbörse
Bremer Baumwollbörse
gehandelt.]
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Futures

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